Strassen-Narben by Trojahn Simone

Strassen-Narben by Trojahn Simone

Autor:Trojahn, Simone [Trojahn, Simone]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Loretta Seafield und Frederick Manson waren schneller als die Polizei. Sie trafen wenige Sekunden nach Bennys Anruf bei der Notrufzentrale ein, erhitzt und völlig außer Atem. Am Ende hatten sie schließlich ein Taxi erwischt, dass sie hierherbrachte, doch dann stürmten sie nur keuchend durch die halboffene Tür, um festzustellen, dass sie, all ihrer Mühen und Hoffnungen zum Trotze, zu spät kamen. Terry und Matt lagen blutüberströmt am Boden unter der Rezeption, beide schwerverletzt, womöglich tot. Einige Schritte von ihnen entfernt erblickte Loretta ihre verhasste .38`er. Sie dachte kurz daran, sie aufzuheben und ließ es dann doch sein. Fred war bereits auf dem Weg hinter die Rezeption, wo Benny noch immer vor dem Telefon stand und in die hohlen Hände schluchzte. Loretta sank vor ihrem bewusstlosen Sohn auf die Knie. Sie tastete seinen Hals nach einem Puls ab, fand ihn und stieß einen zittrigen Seufzer der Erleichterung aus. Dann warf sie einen Blick auf das Mädchen...und sah sie zum ersten Mal richtig. Terrys Augen waren weit offen. Die Augen einer Toten. Ihr wirres Haar war nicht mehr glänzend, sondern nur noch stumpf und ihr Kleid war blutgetränkt, genau an der Stelle, wo sich ihr Herz befand. Sie war tot. Loretta schüttelte den Kopf. Sie legte eine Hand auf Terrys kühle Stirn. „O mein Gott“, murmelte sie atemlos. „O mein Gott.“ Ihre Hand glitt langsam nach unten und sie schloss dem Mädchen die starr- blickenden Augen. Dann wandte sie sich wieder ihrem schwerverletzten Sohn zu, sah die drei blutenden Schusswunden, sah sein bleiches, fast totes Gesicht und fragte sich, ob sie ihn jetzt endgültig verloren hatte.

„Loretta?“

Das war Fred. Sie blickte zu ihm auf.

„Wie geht´s den beiden?“

„T- Terry ist tot“, sagte Loretta leise. „Und Matt wahrscheinlich auch gleich, wenn er nicht bald Hilfe bekommt.“

Fred, der noch immer versuchte, irgendwie mit ihrem ersten Satz fertig zu werden Terry ist tot tot tot! fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er spürte die Tränen in sich aufsteigen und war kurz davor, die Kontrolle zu verlieren und sich einfach ganz seinem Schmerz hinzugeben. Ihm war völlig gleichgültig, ob Matt noch rechtzeitig Hilfe bekam oder nicht! Terry war tot (tot? ja, tot!) und es kümmerte ihn einen Scheißdreck, was nun mit diesem verdammten Matt passierte! Er war doch derjenige, der für diese ganze erbärmliche Misere verantwortlich war, oder etwa nicht? Er war doch der wahre Schuldige hier! Dann berührte Benny sanft seine Hand und er blickte wieder auf und spürte, wie sein Gehirn mit neuer Selbstbeherrschung nur so überflutet wurde. Es war noch nicht an der Zeit, den Kopf hängen zu lassen und um den Tod einer guten Freundin (der besten auf der Welt) zu trauern. Erst musste noch etwas erledigt werden. Denn es waren schon genug Menschen gestorben und er wollte nicht, dass es so weiterging. Niemand wollte das! Auch wenn es jetzt nur noch das schmutzige Leben eines Vergewaltigers und Mörders zu retten gab. Immerhin etwas! „Benny? Was ist los?“

„Ich hab schon angerufen.“

„Ja?“

„Polizei und Krankenwagen sind auf dem Weg.“

Fred nickte. „Okay. Sag mir jetzt, was hier passiert ist.



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